So, nachdem denn das Forum nun auch wieder funktioniert, hier mal meine Meinung dazu

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Ich kann mich im Großen und Ganzen eigentlich meinen Vorrednerinnen anschließen: Gib lieber ein bisschen mehr Geld aus und kauf was Vernünftiges. Wie sagt mein Sohn immer so schön: Kaufste billig, kaufste zwei Mal.
Vor allem sollte man so ein Gerät nicht "einfach so" kaufen, sondern den Beschenkten das selber aussuchen lassen, denn jeder hat andere Ansprüche an so ein Maschinchen. Zum Beispiel könnte für deine Schwester der eine oder andere Zierstich interessant sein, da sie ja ein kleines Mädchen hat. Und gerade besagte Zierstiche sich für mich vollkommen nutzlos. Oder jemand schwört auf die Elastikstiche und der andere sagt, ich nähe keine elastischen Stoffe.
Wenn deine Schwester wirklich Freude an der Maschine haben soll, und davon gehe ich ja aus, dann solltest du sie sie selber aussuchen lassen. Schenk ihr doch einen Gutschein, wie schon die anderen sagten mit mehreren zusammen, und dann geht ihr zusammen auf "Maschinenforschungstour" - erst einmal im Netz und dann durch diverse Nähmaschinenenläden zum Probenähen, denn die Maschine, die im Prospekt oder auf einer Internetseite ganz toll aussah, ist vielleicht in Wirklichkeit unmöglich zu bedienen. Oder jemand sagt, die Maschine ist toll, doch deine Schwester kommt damit vielleicht überhaupt nicht zur recht.
Dinge, auf die ihr das Augenmerk legen solltet (aus meiner 1/2-Jahrhundertjährigen Näherfahrung):
- Ober- und Unterstofftransporteur
- Spulen durch die eingefädelte Nadel
- Einstellmöglichkeit, ob die Nadel nach dem Nähen immer oben stehen soll oder im Stoff stecken bleiben soll
- Die Möglichkeit langsam "Gas zu geben". Bei manchen Maschinen rast die Nadel gleich los
- Freiarm, damit man Ärmel oder andere kniffelige Sachen nähen kann.
- Umfangreiches Zubehör, d. h. Reißverschlussfuß, Knopflochfuß, Anschlagslinial, etc. Kann man meist auch nachträglich dazukaufen, ist aber meist dann sehr teuer.
- Standart-Spulen für den Unterfaden. Manche Hersteller haben ihre eigenen Größen, die dann teuer nachzukaufen sind. Besser eine Maschine kaufen, bei der man die Spulen dann auch als No-Name-Produkt nachkaufen kann.
- gleiches gilt für die Nadeln
- viel Mechanik, wenig Elektronik. Dann ist sie leichter (und meist auch billiger) zu reparieren. Was nützt es, wenn man zwar ganze Romane mit der Maschine sticken kann, aber ausgerechnet der einfache Zig-Zag-Stick streikt. Bei einer überwiegend mechanischen Maschine kann man so etwas leichter reparieren. Bei einer elektronischen Maschine muss man dann für teuer Geld die ganze Elektronik austauschen.
Und zum Schluss: Nicht unbedingt kaufentscheidend, aber doch interessant zu beachten: Das ganze Zubehör sollte in einem Fach irgendwo in der Nähmaschine unterzubringen sein. Erfahrungsgemäß geht es dann weniger verloren und man hat es immer dabei, wenn man mal mir der Maschine wo anders nähen will (denn dann liegt der benötigte Nähfuß garantiert zu Hause im Schächtelchen auf dem Nähtisch

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