von Klara » 16.03.2009, 22:10
Sissi,
müssen musst du gar nichts... Zum Weben soll man nicht einmal nass machen und spannen - wie Sanja schreibt, von der Spule aufs Schiffchen.
Ich persönlich wasche meine Wolle meistens richtig (mit heissem Wasser und Spüli) und bin oft erschrocken, wie braun die Brühe ist, vor allem bei naturfarbiger Wolle (dabei war sie doch ganz sauber...). Meine Strickwolle beschwere ich nicht - die hänge einfach so irgendwo auf. Witzigerweise scheint in heissem Wasser überschüssiger Drall nämlich verlorenzugehen: Ich habe heute gerade ein paar Stränge Ouessant-Dochtgarn gefilzt. Die haben sich alle vor dem Waschen verdreht (das dünne Garn sogar mehrfach), und nach dem Filzen hingen sie brav offen, ohne sichtbaren Drall.
Den beim Waschen verwurschtelten Strang (der natürlich auf der Haspel mit mindestens 4 - auf 1,50 m - Fäden in Achterform zusammengebunden wurde) kriegt man übrigens durch Ausschlagen ganz einfach wieder gerade - einfach ein Ende nehmen und den vorher ausgedrückten Strang mit Schwung irgendwohin klatschen - Arbeitsplatte, Fliesenwand... Dann an der gegenüberliegenden Stelle nehmen und noch mal klatschen, damit die ganze Runde ihre Prügel abkriegt... Ich finde nicht, dass sich dabei unregelmässiger Drall verteilt (obwohl das oft behauptet wird), aber der Strang als solcher wird schöner.
Ich hab' aber auch schon direkt von der Spule runter gestrickt - vor allem bei Lochmustern, die dann eh noch mal heiss gewaschen und aufgespannt werden. Ob du das nachmachen willst, hängt davon ab, wie risikofreudig du bist: Wenn man locker spinnt, kann das Garn beim Waschen deutlich dicker werden (hängt von zig Faktoren ab - meines wird's i. A. nicht), so dass man vielleicht eine Nadelstärke grösser nimmt - wenn man's rechtzeitig weiss.
Der Sinn von feucht gewickelten Knäueln erschliesst sich mir aber nicht - warum machst du das, Perat?
Ciao, Klara