Neue Saison, neue Runde, neues Opfer ...
Vor zwei, drei Wochen habe ich meinen wild versamten Waid mal durchgejätet. Und weils mir zu schade um die vielen kleinen Pflänzchen war, habe ich nach Regillas wunderbarer Schritt für Schritt-Erklärung mal ein paar Probsträngchen gefärbt.
Ok, da nur sehr wenige ausgewachsene Blätter unter meinem Waidgehäcksel waren, habe ich eigentlich auch nicht mehr erwartet, als das sehr dezente zartblau und genauso dezente zartgraublau, das auf 30g Wolle herauskam. Wobei mich das perlgrau auf Coburger Fuchs doch etwas überraschte.
Ein paar Pflanzen habe ich stehen lassen, die wachsen auch kräftig und die Blätter sind teilweise tief dunkelgrün. Sieht irgendwie vielversprechend aus und ich hoffe inständig, dass ich diesen Monat noch zu einem weiteren Versuch komme.
Jetzt aber zu meinem Problem / meiner Frage:
Nachdem ich mich durch haufenweise Literatur über historischen Thüringer Waidanbau und -verarbeitung, und diese Anregung
http://www.flinkhand.de/forum/viewtopic ... &&start=70 gelesen hatte, fühlte ich mich mutig (wahnwitzig?) und geizig genug, die kleingeschnittenen und abgesiebten Blätter aus der Frischwaidküpe nicht wegzuwerfen sondern nochmal ordentlich durchzumatschen und .... äh ja ... in einem stillen Eck im Garten zu vergessen.
Heute hab ich mir die Matsche mal angeschaut. Schimmlig ist nix, riecht auch nicht muffig sondern halt typisch Waidküpe. Der Klumpen ist noch nass, gut formbar und hat eine tiefdunkelgrüne Farbe, und er ist bewohnt.
(Latrinen- und Schmeißfliegen schätz ich. (Wo ist Dr. Hodgins wenn man ihn mal braucht?) und ja der Küpengeruch verspricht wohl eine gute Kinderstube
Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Fermentation oder Fäulnis?
Mein Kompost ist geduldig und wartet. Ich hab das Teil erst mal in ein Zwiebelsäckchen gepackt und an die Luft gehängt (in einer anderen stillen Gartenecke).
Habt ihr Meinungen dazu?