
Die Dreule oder Rennspindel - plakativ gesagt - die Bohrmaschine des Mittelalters.
Die Dreule besteht aus einer senkrecht stehenden Achse, einem Schwunggewicht, einer Aufnahme für Bohrer und einem Querholz. Dieses Querstück ist am oberen Ende der Bohrachse mit einer Schnur befestigt. Durch spiraliges aufdrehen der Schnur wird die Dreule "betriebsbereit" gemacht. Setzt man nun den Bohrer auf das Werkstück und beginnt mit gleichmäßigen Pumpbewegungen das Querholz zu heben und zu senken, erhält man ein - Loch.

Rennspindeln werden meines Wissens nach noch heute im Goldschmiedebereich benutzt, da sie sehr langsam drehen und eine Materialerhitzung somit fast ausscheidet.
Wie sieht es aber aus mit Bohrerwechsel? Weiß jemand, ob es Rennspindeln gab, bei denen die Bohrer gewechselt wurden, oder gab es für jeden Bohrertyp eine eigen Spindel? Kennt jemand zeitlich datierbare Belege ab wann Rennspindeln in Gebrauch sind?