Ich dürfte so ca. 100 Paar Stulpen gestrickt haben und kenne, glaube ich, die meisten Variationen. Dazu auch eine supereinfache, die du auch hinkriegst (bisschen weiter unten, hab' Geduld).
Erst mal eine Warnung: Für meine Hände finde ich quere Daumenlöcher (also rundgestrickt, Maschen abketteln und neu angeschlagen) unbequem ohne Zunahmen unterm Daumen. Daumenlöcher längs (Aufhören, im Kreis rum zu stricken und fürs Daumenloch in Reihen stricken) finde ich besser. Noch besser ist Maschen für den Daumen zunehmen und dann den Daumen abketteln und in der nächsten Reihe zwei oder drei Maschen neu anschlagen, oder, wenn man von den Fingern zum Handgelenk strickt, zwei oder drei Maschen abketteln und in der nächsten Reihe die für den Daumen (ungefähr ein Drittel von der Gesamtzahl) anschlagen. Das nur für die Zukunft, damit du weisst, dass du nur entweder Zunahmen oder Abnahmen lernen musst ;)
Jetzt die einfachere Version:
Du kannst die Stulpen auch quer stricken. Und für den Daumen ein Knopfloch einarbeiten. Dafür gibt's bestimmt irgendwo bessere Anleitungen, aber ich probier's mal:
Nee, das kommt weiter unten, es geht nämlich viel viel einfacher!
Du schlägst so viele Maschen an, wie die Stulpen lang sein sollen (von den Fingern bis zum Arm) und strickst so lange, bis es quer um deine Hand passt (rauh rechts - also immer nur rechte Maschen gestrickt ist dafür sehr gut, weil es sich nicht aufrollt). Dann kettelst du ab und nähst zusammen, wobei du das Daumenloch aussparst. Na, war das einfach? (Oder wenn du linke Maschen auch üben willst, strickst du eine Art Rippenmuster mit zwei rechten und zwei linken Reihen - das ist dann noch elastischer, sprich bequemer).
Und hier das versprochene Knopfloch (ich mag's nicht löschen, und vielleicht interessiert es ja jemanden)
Du schlägst so viele Maschen an, wie die Stulpen lang sein sollen und strickst ein paar Reihen (so viele, dass das Strickstück gut in der Hand liegt, so wenige, dass du ohne zu grosse Schmerzen alles wieder auftrennen kannst, wenn du das Knopfloch nicht hin kriegst).
Für die Reihe mit dem Daumenloch: Du strickst bis dahin, wo es anfangen soll. Lässt das Garn fallen - für die nächste Etappe brauchst du es nicht. Du ziehst so viele Maschen übereinander (eine Masche auf die rechte Nadel schieben, die zweite Masche auf der rechten Nadel über die erste heben, usw. Die Lücke zwischen den Maschen auf der rechten Nadel wird immer länger) wie das Daumenloch lang sein soll. Merk dir, wie viele! Am Ende schiebst du die Masche, die einsam (nach der Lücke) auf der rechten Nadel liegt, wieder auf die linke Nadel zurück.
Dreh' das Strickstück um und schlag so viele Maschen, wie du gerade losgeworden bist, neu an - und dann noch eine dazu. Dazu piekst du mit der rechten Nadel zwischen den ersten beiden Maschen auf der linken Nadel durch, holst das Garn und machst eine Schlinge auf der linken Nadel. Wenn du alle Maschen hast (usprüngliche Anzahl plus eine), drehst du das Strickstück wieder um.
Die Masche, die du zuviel angeschlagen hast, kannst du entweder über die Masche auf der linken Nadel ziehen, oder mit ihr zusammenstricken. Auf jeden Fall muss sie irgendwie weg, damit du wieder die richtige Maschenzahl hast.
Jetzt strickst du ganz normal weiter, bis das Teil so lang ist, dass es um deine Hand rum passt. Und dann abketteln und zusamennähen.
(Ich arbeite mit Knopfloch, weil ich mit provisional cast-on anschlage und mit Maschenstich/kitchener stitch die Runde schliesse - das gibt nahtlose, quergestrickte Handwärmer, die die Leute total faszinieren)
Ciao, Klara