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Flinkhand Handarbeiten Brettchenweben Begriffe | 03.03.2021 |
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S- und Z-Schärung
Für die größte Verwirrung sorgt bei einem Anfänger normalerweise die Frage nach der Schärrichtung. Da liest man von S-Schärung und Z-Schärung, von s-gestellten oder z-geschärten Brettchen oder findet auf einem Webbrief Pfeile, die nach rechts oder nach links zeigen, so daß man ganz durcheinanderkommt. Damit werden wir jetzt aufräumen. Zunächst einmal stellt sich überhaupt die Frage, was es mit den Buchstaben „S“ unnd „Z“ überhaupt auf sich hat. Sind das Abkürzungen für irgendwelche mysteriösen Fachausdrücke in der Weberei? Nein! Es ist viel einfacher! Die beiden Buchstaben stehen hier nämlich gar nicht wirklich für Buchstaben! Nicht das S wie Siegfried oder das Z wie Zeppelin ist hier gemeint – wichtig ist einzig und allein die Form dieser beiden Symbole! Schauen wir uns die mal genau an: Damit jedem sofort klar wird, was gemeint ist, sind die beiden Mittelteile der Buchstaben hier rot auf weißem Grund eingezeichnet, die oberen und unteren Teile aber in schwarz auf grau. Uns interessiert ausschließlich der mittlere Teil, der hier in rot eingezeichnet ist. Da sehen wir nämlich genau die Info, die wir benötigen:
Einen Querstrich, der beim „S“ von links oben nach rechts unten verläuft ( \ ) und beim „Z“ von rechts oben nach links unten ( / ). Man muß sich die Bilder so vorstellen, als wenn man direkt über der zu beginnenden Webarbeit sitzt und von oben auf die Brettchen schaut. Der blaue Strich ist der Faden, der durch ein Loch dieses Brettchens gezogen wurde; das Brettchen selbst ist als dieses graue langezogene Oval dargestellt, weil man ja von oben auf die Schmalseite schaut. Man kann hier gut sehen, daß bei der S-Schärung der Faden von links oben nach rechts unten ( \ ) durch das Loch im Brettchen verläuft, während bei der Z-Schärung der Fadenverlauf durch das Loch von rechts oben nach links unten ( / ) geht.
Dies beiden Schärrichtungen ermöglichen uns, den Fadenverlauf (oder die "Verdrillrichtung") beim Weben zu manipulieren, so daß Muster entstehen. Wie das funktioniert, ist nicht schwer zu verstehen. Es gibt bei vier möglichen Manipulationen der Brettchen nur zwei Ergebnisse:
Bei z-geschärten Brettchen verläuft der verwebte Kettfaden bei einer Vorwärtsdrehung der Brettchen von rechts unten nach links oben. Der Fadenverlauf ist also “linksläufig”. Bei einer Rückwärtsdrehung hingegen kehrt sich die Verlaufsrichtung um und wird “rechtsläufig”. Die Abbildung hier links zeigt das Schema eines Gewebes bestehend aus sieben z-geschärten Brettchen, die zuerst vier Vierteldrehungen vorwärts und dann vier Vierteldrehungen rückwärts gedreht wurden (zu “lesen” von unten nach oben im Bild, so wie auch gewebt wird). Zur Verdeutlichung habe ich in das Musterschema zwei gelbe Linien eingearbeitet, die die Verlaufsrichtung der Fäden noch einmal verdeutlichen sollen. Auf der Abbildung rechts habe ich einfach die Schärrichtung von Z auf S umgekehrt. Wie man sieht, kommt dabei dann nur Klumps heraus. Deshalb ist es wichtig, auf die korrekte Schärrichtung zu achten! |
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Artikel erstellt: 18.03.2007 Author: Flinkhand | |||||||||
Artikel geändert: 18.03.2017 Author: Flinkhand | |||||||||
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