Einen Webbrief liest man übrigens immer von unten nach oben, so wie auch das Band gewebt wird. Von unten nach oben gelesen sehen wir hier also noch einmal als Webbrief, was wir bereits gewebt haben: Immer abwechselnd zwei Reihen vorwärts und zwei Reihen rückwärts im Wechsel. Dabei entsteht noch kein Muster sondern eine einfarbige Fläche. Es ist praktisch so etwas wie unsere Blankovorlage, in die wir nun schematisch ein Muster einzeichnen können. Dabei müssen wir lediglich darauf achten, daß das Muster mit unserem Drehrhythmus 2 x vor 2 x zurück „Schritt halten“ kann. Damit ist gemeint, daß ein eingezeichnetes Muster immer über eine gerade Anzahl von Reihen (2, 4, 6 usw.) gestaltet werden muß. Es darf niemals über eine ungerade Zahl an Reihen (über 1, 3, 5 usw.) berechnet werden, sonst kommen wir mit unseren Farbwechseln nämlich nicht klar. Ein Farbwechsel darf also immer nur nach der 2. oder 4. oder 6. Reihe erfolgen, nicht in einer ungeraden Reihe. Als ersten Versuch nehmen wir uns das Muster für eine Bourbonische Lilie (frz. fleur de lis) und zeichnen diese in unsere Blankovorlage ein: