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Nadelbinden

Als Nadelbinden oder Naalbinding bezeichnet man eine Handarbeitstechnik, bei der mit Hilfe einer relativ großen meist hölzernen Nadel Schlaufen aus endlichen Wollfäden (oder anderen Garnen wie Leinen oder Seide) gebildet werden, die ineinander verschlungen werden und so ein dem Strick- oder Häkelwerk ähnelndes Gewebe bilden.
Im Gegensatz zum Stricken oder Häkeln werden hier aber keine "Maschenketten" gebildet, die sich gegenseitig vor dem Auftrennen bewahren. Es ist vielmehr so, daß sich keine Schlaufe von allein wieder auftrennen kann, weil sie "in sich selbst verschlungen" ist. D.h. daß sich das Gewebe auch nicht auftrennt, sollte einmal ein Loch drin sein.

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Archäologische Funde aus Nordeuropa und Ägypten weisen nach, daß Nadelbinden bereits in der Bronzezeit praktiziert wurde. Die Technik ist also viel älter als die des Strickens oder Häkelns. Die meisten Funde in dieser Technik sind Socken, Fausthandschuhe, Mützen und Milchseiher (zum Sieben von Milch).

Wer sich über einige dieser Funde eingehender informieren möchte, findet auf den Seiten vom Museumsdorf Düppel einen entsprechenden Katalog. Über den Fund des Coppergate Socken in England findet man im Web ebenfalls eine kurze Abhandlung in englischer Sprache von Regia Anglorum. Generell kann man sagen, daß das Naalbinding während der Wikingerzeit und des gesamten Mittelalters hindurch praktiziert wurde.

In manchen Ländern ist Nadelbinden immer noch täglicher Bestandteil eines traditionsreichen Alltags. So wird man beispielsweise in Skandinavien auch heute noch Menschen finden, die nadelgebundene Handschuhe tragen. In vielen anderen Ländern jedoch wurde diese Technik seit dem Spätmittelalter nach und nach durch Stricken ersetzt.

Material zum Nadelbinden gibt es übrigens im Flinkhand Shop!

Artikel erstellt: 23.03.2007 Author: Flinkhand
Artikel geändert: 22.03.2017 Author: Flinkhand
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