Nadelbinden - Runder Anfang aus der Mitte

Hier sammeln wir Links zu Videos wie z.B. von YouTube, in denen Handarbeiten gezeigt werden. Bilder sagen ja manchmal mehr als Worte! Die Beiträge sind nach Titeln sortiert (und nicht wie üblich nach Datum)

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Nadelbinden - Runder Anfang aus der Mitte

Beitragvon Kattugla » 11.05.2012, 00:32

Klick

Die finnischen Videos von samato09 und anderen sind hier in der Liste ja auch schon verstreut, ihre Sammlung von Tricks und Kniffen lohnen sich aber auch - auch was die anderen Anschlagsarten angeht und die Rundenenden und so...
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Beitragvon die_marie » 11.05.2012, 06:38

ich hab mir da schon soooo viel angeschaut und bin ganz hibbelig, das auch mal zu versuchen...aber mein webstuhl steht immer noch in einzelteilen in der werkstatt und die roh wolle wartet und alles und ach... :dizzy:
nach pfingsten wirds wieder besser...hoff ich...
sooooo...ab in die werkstatt...die unterkiefer warten drauf zum haarschmuck zu mutieren!
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Re: Nadelbinden - Runder Anfang aus der Mitte

Beitragvon Glaskocher » 16.08.2021, 21:31

Ich überstze den Film mal in meine Worte:

Sie macht zuerst einen "Überhandknoten auf slip", oder den Start zum Luftmaschen Häleln mit ca. 10cm Faden auf dem losen Ende. Dann wird die Nadel in die Schlaufe gesteckt und die Schlaufe um die Nadel zu gezogen. Die weiteren Knoten, die sie macht sind neun "Halbe Schläge" mit dem langen Ende, die dem Saumstich oder Festonstich im Fadenlauf gleich sind. Zuletzt wird die Nadel durch alle Schlaufen gezogen, die auf der Nadel angeschlagen sind. Dabei zieht der Faden die Schlaufen zur Rosette zusammen. Die letzte Schlaufe wird dann zur Daumenschlaufe aufgeweitet, während sie die Mitte komplett zu zieht. Dann sticht sie einmal an der Innenseite des Daumens durch die Daumenschlaufe, um den Arbeitsfaden nach "o" zu holen. Ab jetzt nadelt sie Oslostiche in jede einzelne der Schlaufen. Vier oder fünf Oslostiche werden gezeigt.


Eigener Kommentar: Man sollte schon in dieser ersten Runde einige Stiche zunehmen, um einen ebenen Kreis zu bekommen. Beim Oslostich braucht man ca. 10-14 zusätzliche Maschen je Runde, um einen ebenen Kreis zu bekommen.


Nachbemerkung zum Sehen von Lehrvideos:
Es ist immer gut, das Vorgeführte in eigenen Worten nochmal aufzuschreiben. Der Vorteil ist, daß das Gesehene auf unterschiedlichen Wegen durch das Gehirn geht und dadurch dort besser hängen bleibt. Auf sprachliche Schönheit kommt es nicht an, es soll aber später das Nachmachen ohne Film erleichtern. Dazu kommt dann erst das schrittweise Mit-Machen, während der Film immer wieder für die eigenen Bewegungen gestoppt werden kann. Zuletzt kommt dann das Nach-Machen aus der Erinnerung, wenn der Film zuende ist.
Zuletzt geändert von Glaskocher am 25.02.2022, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nadelbinden - Runder Anfang aus der Mitte

Beitragvon Glaskocher » 25.02.2022, 21:52

Hier mal meine Version vom Anfang mit der Rosette:

Zuerst wickele ich das Ende des bereits eingefädelten Fadens um drei Finger, um eine Schlaufe zu bekommen. Das kurze Ende liegt dabei (fast automatisch) unten und das lange Ende kommt nach rechts oben* raus. Jetzt werden Saumstiche um die Schlaufe genadelt, wobei von Vorne eingestochen und oberhalb der Arbeitsfadens "ausgestochen" wird. Man zieht mitelfest bei, um später eine kompakte Rosette zu bekommen. Je nach Arbeitsgewohnheiten (Festigkeit, Maschenzahl) braucht man 8-10 dieser Saumstiche. Dann zieht man am kurzen Ende, um die Rosette zur Runde zuschließen. Zum Schließen der Lücke kommt ein Saumstich in den ersten Maschenbogen am Rundenanfang und ein Zweiter in den selben Maschenbogen. Beim nächsten Stich verehängt man mit dem letzten Stich gemäß F U/OO und macht einen zweiten gleichen Stich in den selben Maschenbogen, um den Aufbau zum York- oder Oslo-Stich vorzubereiten. Als Übergang bietet es sich an, jetzt einen York-Stich mit F UU/OOO zu nadeln. Dann kann man in diesem Stich fortfahren oder zum Oslo-Stich übergehen. Die Runde wird fortgesetzt, bis alle Saumstiche der Vorrunde doppelt besetzt sind. Ab hier kann dann der Stich nochmals "vertieft" werden, indem man eine weitere Arbeitsschlaufe "in Dienst" nimmt (Korgen-, Mammen- oder Dalby-Stich). Alternativ arbeitet man im Oslo-Stich weiter und nimmt in jeder Folgerunde (Rundenanfang markieren) Alle ... Stiche (Anzahl der Runden über der Rosette) einen Stich zu. Sobald der Arbeitsfaden zu kurz wird vernäht man den Anfang, indem man 1-2 Runden seinem Weg durch die Saumstiche folgt und den "Zipfel" dann entlang der Reihengrenze im "Tunnel" weiter führt. Dadurch bleibt die Rosette unter allen Umständen fest.

* = Aus der Sicht eines Rechtshänders. Linkshänder bitte die Worte rechts und links tauschen.


Der Vorteil dieser Variante ist, daß man nicht über die "Händigkeit" der halben Schläge nachdenken muß, um in der Folgerunde bequem weiterarbeiten zu können. Man arbeitet automatisch in der richtigen "Händigkeit". Beim ersten Ausprobieren auf der Nadel hatte ich (natürlich) die falsche "Händigkeit" der halben Schläge benutzt, weil mir diese leichter von der Hand geht. Man bekommt die richtige "Händigkeit", wenn man wie beim Stricken die "Maschen" anschlägt. Die falsche "Händigkeit" ist auch kein zu großer Fehler, aber es nadelt sich in der Folgerunde etwas unbequemer.

Es ist empfehlenswert, zunächst ein Übungsstück zu machen, um die richtigen Zunahmeanzahl je Runde zu ermitteln, daß der Anfang die richtige Wölbung (Ebene) erhält. Am besten erhöht (vermindert) man die Anzahl der Saumstiche in der Rosette. Alternativ erhöht (vermindert) man in der zweiten (ersten) Runde die Zahl der Stiche, in denen in jeden "Maschenbogen" der Vorreihe doppelt eingestochen wird, bis die richtige Anzal an Stichen in der Runde ist. Meistens sieht man schon nach der dritten Runde, ob der Kreis ausreichend flach wird, indem man ihn auf Halb faltet.


Literatur: Monika Künti «einhängen & verschlingen: Maschenbildung mit vorangeführtem Fadenende»
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Re: Nadelbinden - Runder Anfang aus der Mitte

Beitragvon vinzenlina » 30.03.2022, 11:20

Danke für die ausführliche Beschreibung :-)
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