von Glaskocher » 25.02.2022, 21:52
Hier mal meine Version vom Anfang mit der Rosette:
Zuerst wickele ich das Ende des bereits eingefädelten Fadens um drei Finger, um eine Schlaufe zu bekommen. Das kurze Ende liegt dabei (fast automatisch) unten und das lange Ende kommt nach rechts oben* raus. Jetzt werden Saumstiche um die Schlaufe genadelt, wobei von Vorne eingestochen und oberhalb der Arbeitsfadens "ausgestochen" wird. Man zieht mitelfest bei, um später eine kompakte Rosette zu bekommen. Je nach Arbeitsgewohnheiten (Festigkeit, Maschenzahl) braucht man 8-10 dieser Saumstiche. Dann zieht man am kurzen Ende, um die Rosette zur Runde zuschließen. Zum Schließen der Lücke kommt ein Saumstich in den ersten Maschenbogen am Rundenanfang und ein Zweiter in den selben Maschenbogen. Beim nächsten Stich verehängt man mit dem letzten Stich gemäß F U/OO und macht einen zweiten gleichen Stich in den selben Maschenbogen, um den Aufbau zum York- oder Oslo-Stich vorzubereiten. Als Übergang bietet es sich an, jetzt einen York-Stich mit F UU/OOO zu nadeln. Dann kann man in diesem Stich fortfahren oder zum Oslo-Stich übergehen. Die Runde wird fortgesetzt, bis alle Saumstiche der Vorrunde doppelt besetzt sind. Ab hier kann dann der Stich nochmals "vertieft" werden, indem man eine weitere Arbeitsschlaufe "in Dienst" nimmt (Korgen-, Mammen- oder Dalby-Stich). Alternativ arbeitet man im Oslo-Stich weiter und nimmt in jeder Folgerunde (Rundenanfang markieren) Alle ... Stiche (Anzahl der Runden über der Rosette) einen Stich zu. Sobald der Arbeitsfaden zu kurz wird vernäht man den Anfang, indem man 1-2 Runden seinem Weg durch die Saumstiche folgt und den "Zipfel" dann entlang der Reihengrenze im "Tunnel" weiter führt. Dadurch bleibt die Rosette unter allen Umständen fest.
* = Aus der Sicht eines Rechtshänders. Linkshänder bitte die Worte rechts und links tauschen.
Der Vorteil dieser Variante ist, daß man nicht über die "Händigkeit" der halben Schläge nachdenken muß, um in der Folgerunde bequem weiterarbeiten zu können. Man arbeitet automatisch in der richtigen "Händigkeit". Beim ersten Ausprobieren auf der Nadel hatte ich (natürlich) die falsche "Händigkeit" der halben Schläge benutzt, weil mir diese leichter von der Hand geht. Man bekommt die richtige "Händigkeit", wenn man wie beim Stricken die "Maschen" anschlägt. Die falsche "Händigkeit" ist auch kein zu großer Fehler, aber es nadelt sich in der Folgerunde etwas unbequemer.
Es ist empfehlenswert, zunächst ein Übungsstück zu machen, um die richtigen Zunahmeanzahl je Runde zu ermitteln, daß der Anfang die richtige Wölbung (Ebene) erhält. Am besten erhöht (vermindert) man die Anzahl der Saumstiche in der Rosette. Alternativ erhöht (vermindert) man in der zweiten (ersten) Runde die Zahl der Stiche, in denen in jeden "Maschenbogen" der Vorreihe doppelt eingestochen wird, bis die richtige Anzal an Stichen in der Runde ist. Meistens sieht man schon nach der dritten Runde, ob der Kreis ausreichend flach wird, indem man ihn auf Halb faltet.
Literatur: Monika Künti «einhängen & verschlingen: Maschenbildung mit vorangeführtem Fadenende»