Die Oldenburger Brettchenborten - mit Goldlahn - befinden sich an einem als Religienbeutel gedeuteten Fund aus Grab 74, einem Männergrab - es war reich ausgestattet, u.a. mit Brettspiel und 2 Schwertern.
Mehr dazu steht im von Dachs genannten Offaband 85 - das Buch gibt es in diversen Bibliotheken - aber für eine Rekonstruktion der Borten reicht es m.E. (noch) nicht, man muß abwarten, was die geplante genauere Untersuchung des Beutels ans Licht bringt.
Weiterhin gibt es die Seidenbänder von Kałdus in Polen - Artikel von Dr. Małgorzata Grupa - Silk bands from an early medieval cemetery in Kałdus (Poland) in Archäologische Textilfunde - NESAT IX, [Braunwald, 18.-20. Mai 2005] / Antoinette Rast-Eicher, Renata Windler (Hrsg.) -
aber das ist für die Fragestellung hier zu weit entfernt - die Oder sollte ja die Begrenzung sein - und es handelt sich bei Kałdus um skandinavische Bestattungen, nicht um Slawen.
Eben ist beim BLDAM ein neues Buch erschienen:
Felix Biermann, Franz Schopper (Hrsg.), Ein spätslawischer Friedhof mit Schwertgräbern von Wusterhausen an der Dosse - Arbeitsberichte Heft 23, 2012 - ich habe es noch nicht erhalten. Hierin findet sich die Untersuchung einer Goldborte - auf der Seite des BLDAM unter Publikationen nachsehen. in diesen Gräbern aus dem 12. Jhdt. wurden Eliten bestattet - ebenso wie im Grab 74 in Oldenburg, welches ins 10. Jhdt. gehört.
Fazit: Es handelt sich in allen Fällen um sehr reich ausgestattete Gräber. Das ist zu bedenken.
Gruß
Britta