Du meinst mit der "Webnadel" vermutlich das )=====( was ich mit "Schiffchen" bezeichne. Solche Teile sollte es schon deutlich länger geben. Mit sehr schmalen Lücken zwischen den Enden werden ähnliche Teile (hand- bis fußlang) als Filetnadeln benutzt, um feine (Haar-) Netze zu knüpfen. Solche Teile sind schon deutlich länger im Gebrauch.
Auch die Netznadel ist mindestens seit der Bronzezeit im Fundgut nachweisbar, zum Teil nur über die typische Form ihrer Bruchstellen von Kaputtgegangenen identifiziert. Eine Netznadel hat am einen Ende eine zweizinkige Gabel, wie deine "Webnadel" zwei hat. Am anderen Ende ist mittig ein Dorn, der von einem Spitzbogen umschlossen ist. Das Garn wird immer um den Dorn und dann durch die Gabel und auf der anderen Seite wieder um den Dorn (Gabel ...) gewickelt. Dadurch wickelt es sich während der Knüpfarbeit nicht ungewollt ab und kann bei Bedarf recht einfach abgewickelt werden*. Nimmt man jetzt zwei Netznadeln und verbindet sie mit den Gabeln nach Außen, dann ist es wieder diese "Webnadel".
* = Information von
Jörg NadlerDaneben gab es sicher auch Webschiffchen, die Garnspulen im Inneren trugen. Möglicherweise konnte man den Stab der Handspindel, vom aufgesteckten Wirtel getrennt, dort hinein legen und ohne zu haspeln sofort von der Spindel das Single-Garn verweben.