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Wollverarbeitung | 2024/04/24 |
Wollverarbeitung
Die Wolle ist, wenn sie direkt vom Schaf kommt, natürlich noch unsortiert, ungewaschen und ungekämmt. Man nennt sie in diesem Zustand einfach Rohwolle. Sie hat dann noch ihren vollen Fettgehalt. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Wolle zum Spinnen (oder auch zum Filzen) vorzubereiten, damit sie verarbeitet werden kann. Das ZupfenWenn man kein anderes Gerät zum Vorbereiten der Wolle zur Verfügung hat oder sich in mittelalterlicher Einfachheit üben möchte, kann man sich darauf beschränken, die Wolle zu zupfen. Das ist eigentlich ganz einfach, aber auch ziemlich mühsam und zeitraubend. Man nimmt sich einfach ein Stückchen von der Rohwolle und beginnt, alle Verschmutzungen und kleine Knötchen zu entfernen. Dabei wird die Wolle vorsichtig immer weiter auseinandergezogen, und zwar möglichst so, daß die Wollfasern am Ende schön parallel nebeneinander liegen. Die Wolle sollte nach einer Weile eine Art Fläche bilden, die man dann einfach so wie sie ist, zum Spinnen verwenden kann. Das KardierenEin Kardiertier im Haus macht SpaßDer Begriff Kardieren stammt ursprünglich von einer bestimmten Distel, die Karde heißt. Die Widerhaken der Distel ähneln den heute verwendeten Karden, wie man sie im Flinkhand Shop bekommt! Der KammzugNur die Guten kommen ins TöpfchenDie beste Art, Wolle zum gleichmäßigen Spinnen vorzubereiten, ist das Kämmen. Das kann man selbst mit zwei großen Wollkämmen machen, oder man kauft fertige Wolle im Kammzug (das ist dann industriell gekämmte saubere Wolle). Wenn du es selbst machen willst, brauchst du ein paar Wollkämme oder eine Wollkammstation. Man spießt hier vorsichtig Wollfasern auf einen Kamm und zieht dann mit dem Zweiten die Fasern auseinander. Das wird mehrmals wiederholt, bis die Wolle die gewünschte Fluffigkeit erreicht hat und Schmutz und Knötchen entfernt worden sind. Beim Kämmen erhält man am Ende die langen Fasern, während die Kurzen in den Kämmen hängen bleiben und aussortiert werden. Gekämmte Wolle ist daher für Anfänger besonders geeignet, denn lange Fasern lassen sich leichter verspinnen als Kurze. Außerdem wird das Garn mit Kammzugwolle gleichmäßiger, weil die Fasern alle in eine Richtung liegen und gleich lang sind - die Kurzen sind ja schon rausgekämmt. Es sind also so gut wie kleine Knötchen in der Wolle. Das WaschenNun sprechen alle immer über den Fettgehalt oder Lanolinanteil der Wolle. Daß Rohwolle Fett enthält, ist ja klar, weil sie direkt vom Schaf kommt. Welche Vor- und Nachteile das hat, werde ich hier kurz erläutern: Das SchlagenNachdem die versponnene Wolle gewaschen wurde, kann man sie noch ausschlagen, das heißt, man haut sie in noch nassem Zustand mit voller Wucht ein paar mal gegen eine zur Verfügung stehende Fläche (z.B. gegen die Fliesen im Bad). Diese Aktion hat den Sinn, die Fasern wieder flauschiger zu machen. Es geht aber auch ohne Ausschlagen, dann hängt man sie einfach so zum Trocknen auf. |
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Artikel erstellt: 18.03.2007 Author: Flinkhand | |
Artikel geändert: 2024/04/11 Author: Flinkhand | |