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Zwei-Loch Technik

Die Zwei-Loch Technik ist eine bereits bei den Kelten bekannte Technik der Brettchenweberei, wobei es unter Experten auch Meinungsverschiedenheiten gibt, ob die aus dieser Zeit stammenden Fragmente wirklich brettchengewebt sind. Man kann ein sehr ähnliches Gewebe nämlich auch mit Litzen- oder Kammweberei herstellen. Dazu kommen verschiedene Möglichkeiten, wie man hier die Brettchen handhabt.

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Marijke van Epen arbeitet mit einer ähnlichen 2-Loch-Technik, die sie "Stippeltjes" (Stippen oder Stippengewebe) nennt. Sie basiert aber auf einem anderen als hier in der Anleitung beschriebenen System, und die Ergebnisse sind ebenfalls nicht 100%ig identlisch. Es gibt also wie so oft mehrere Möglichkeiten der Umsetzung.

Die Zwei-Loch-Technik findet man bereits beim Keltenfürsten von Hochdorf wieder. Die inzwischen recht bekannte Mäanderraute eines dort gefundenen Fragments ist wahrscheinlich in dieser Technik gewebt. Ich sage "wahrscheinlich", weil es wie oben bereits erwähnt, auch noch alternative Webarten gibt, die für die Herstellung eines solchen Gewebes in Frage kommen können. Allgemein wird aber davon ausgegangen, daß es ein brettchengewebtes Band in Zwei-Loch-Technik ist.

Auch die heilige Bathilde von Chelles (um 680 n.Chr.), Königin der Merowinger, trug zu ihrer Bestattung Kleidung, die mit Borten in dieser Technik geschmückt waren. In der Abbildung hier rechts sieht man eine Nacharbeitung der Ärmelborte aus Seide.

Die Technik selbst ist für blutige Anfänger nicht geeignet. Man sollte sich vorab bereits an einfacheren Techniken geübt haben, bevor man sich an die Zwei-Loch-Technik wagt.

Artikel erstellt: 18.03.2007 Author: Flinkhand
Artikel geändert: 2023/08/24 Author: Flinkhand
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