Wirtel in unterschiedlichen Größen
Egal ob du ein einfädiges oder ein zweifädiges Rad hast, moderne Räder haben immer mehrere Übersetzungsraten, das heißt, größere und kleinere Wirtel.
Von vielen Leuten habe ich gehört, dass sie einen "Lieblingswirtel" haben, auf dem sie eigentlich immer spinnen, einige haben die anderen Wirtel noch nie ausprobiert, weil "es ja auch so gut funktioniert".
Das finde ich schade, weil es so dazu kommt, dass die ganze Palette an Möglichkeiten, die ein Spinnrad bietet, oft gar nicht ausgeschöpft wird. Spinnräder sollen doch alle Arten von Garnen von Lacegarn bis zu dicker Web- oder Strickwolle alles bieten, was die Weiterverarbeitung (Stricken, Weben, Häkeln oder was-auch-immer) begehrt. Deshalb möchte ich dich dazu ermuntern, dein Spinnrad mal in Ruhe auszuprobieren.
Dazu reicht ein ganz einfacher Test, den du jederzeit machen kannst: Spinn einfach ein paar Meter auf jedem Wirtel, den du hast. Nach ein paar Metern, verzwirne dein Garn. Dann nimm den nächsten Wirtel, spinn wieder ein paar Meter und verzwirne dann das auch dieses Garn. Achte beim Spinnen darauf, dass du das Garn so spinnst, wie es dir mit dem Wirtel am natürlichsten erscheint, lass dich also von deinem Rad leiten und füttere es so, wie es sich anbietet.
Ich habe das (siehe Bild hier oben) mit meinem Kromski Symphonie gemacht und - zusätzlich zu den beiden Standardwirteln - auch noch den Jumbowirtel dazugenommen. Die Ergebnisse sind total unterschiedlich, obwohl ich nichts anderes gemacht habe als sonst auch immer. Gleiche Tretgeschwindigkeit, gleiche Faser, gleiches Spinntempo aber anderer Wirtel. Und allein dadurch entstehen ganz unterschiedlich dicke Garne.
Probiere es mal aus, du wirst überrascht sein, was alles geht.